11. September 2025
Seit fünf Jahren steckt Deutschland in einer Flaute. Die ehemaligen Zugpferde Konsum und Export laufen nicht mehr wie früher. Viele Unternehmen halten Investitionen zurück. Man fragt sich, wie lange das Kaninchen noch vor der Schlange sitzen will.
Die großen Hoffnungen und Wachstumsimpulse liegen momentan auf staatlichen Milliardenprogrammen: Energiewende, Netzausbau, Digitalisierung, Forschung, Gesundheit. Doch auch hier spürt man sofort die Bremsklötze: zu viel Bürokratie, politische Zögerlichkeit, Streit über Zuständigkeiten.

Chancen und Zweifel
Die Mittel sind da. Aber kommt das Geld schnell genug in die Umsetzung? Werden die großen Projekte wirklich entschlossen vorangetrieben?
Viele spüren eher das Gegenteil:
- Infrastrukturprojekte ziehen sich über Jahre.
- Genehmigungen bremsen Investitionen.
- Entscheidungen werden verschoben.
Trotzdem: Es wird medial vielleicht nicht ganz so oft mit Aufmerksamkeit belohnt, aber es bewegt sich was. Chipfabriken werden gebaut, Batteriewerke geplant, Forschungseinrichtungen erweitert. Laut der ifo Konjunkturprognose Herbst 2025 könnten staatliche Investitionen das Wachstum tatsächlich wieder anstoßen – wenn die Maßnahmen schnell umgesetzt werden.
Die Bundesregierung versucht, mit Programmen wie dem Investitionsbooster Unternehmen Anreize zu geben, schneller zu investieren. Gleichzeitig zeigt ein aktuelles IW-Policy-Paper, dass ein Großteil des öffentlichen Investitionsstaus noch ungelöst ist.
Für 2026 erwarten Wirtschaftsinstitute immerhin einen leichten Aufschwung zwischen 0,7 und 1,2 Prozent. Kein Boom, aber ein erstes Signal, dass die Talsohle überwunden sein könnte – vorausgesetzt, die Investitionen greifen rechtzeitig.
Komplexität als neues Normal
Wir bekommen ein „neues Normal“ – weniger Glanzjahre, aber Chancen auf Stabilität, wenn Investitionen wirklich in Produktivität fließen. Das Herausfordernde an diesem Wandel ist seine Komplexität:
- Energiewende bedeutet nicht nur Solardächer und noch mehr Windräder, sondern ganze Netze, Speicher, neue Technologien.
- Digitalisierung ist oft unsichtbar – aber tiefgreifend.
- Forschung und Gesundheit bringen Innovationen, die selbst Fachleute anderen Fachleuten erklären müssen.
Welche Rolle spielt hier Illustration?
Illustration kann Brücken bauen:
- zwischen Fachsprache und Alltag,
- zwischen Politikern, Bürgern und Ingenieuren,
- zwischen komplizierter Technik und klarer Botschaft.
Sie zeigt nicht nur, was geplant ist, sondern macht sichtbar, warum es wichtig ist. Und sie schafft Orientierung in einer Zeit, die sich für viele wie Dauerkrise anfühlt.
Denn: Wer versteht, worum es geht, hat weniger Angst.
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